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Ist Hypnose gefährlich? 

Die eine Frage, die mir immer wieder von Klienten und auch aus dem Bekanntenkreis gestellt wird lautet: 

„ist Hypnose gefährlich“?



Die ganz einfache Antwort darauf - und tatsächlich auch die Antwort auf nahezu alle Fragen rund um 

die Hypnose und Hypnosetherapie lautet:


Ob Hypnose Gefährlich ist? Es kommt ganz darauf an!


Grundsätzlich ist Hypnose ein ganz natürlicher Zustand. Also vollkommen ungefährlich. 


Das, was Hypnose gefährlich machen kann, sind Dummheit, Ignoranz, schlechte Ausbildung oder fragwürdige Ethik seitens des Hypnotiseurs.


Es sollte kein Mensch, der andere Menschen über eine Hypnoseanwendung in die Trance begleitet, etwas tun, für das auch ohne die Hypnose die unbedingt erforderlichen Kenntnisse und Ausbildungen fehlen.


Auf YouTube gibt es ein Video und in diesem ist zu sehen, wie ein wirklich sehr schlimm dummer und anscheinend auch schlecht ausgebildeter „Hypnotiseur“ eine junge Frau hypnotisiert.


Oder genauer gesagt - sie fast zu Schaden bringt.


Sie scheint sehr suggestibel zu sein - also sehr gut auf Hypnose und Suggestionen zu reagieren, 

und „geht“ unmittelbar und tief in ihre Hypnose, sodass sie sofort umfällt und mit dem Kopf auf eine Heizung knallt. 


Das kann passieren. Jeder Mensch reagiert anders auf Hypnose. Manche sehr schnell und andere benötigen etwas länger.


Statt sofort zu helfen ist der Hypnotiseur in Panik und schreit „sleep, sleep, sleep … Wake up, Wake up, Wake up…“


DAS ist gefährlich - nicht die Hypnose.


Mich ärgern solche Typen. Sehr. Es wird mit Menschen herumgefuhrwerkt, um sich selbst zu erhöhen. 


Eine Kraft der wirkungsvollen Hypnose ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit, die hypnotische Allianz zwischen Klienten und den Anwendern von Hypnose. Hypnose würde ich als eine ganz besondere Form der zwischenmenschlichen Begegnung bezeichnen. Es wird ein Raum der Sicherheit und des Vertrauens geschaffen. 


Hypnose ist auch die systematische Anwendung von den sogenannten Suggestionen. Also den Vorschlägen, die die Hypnotiseurin der Klientin anbietet. Einer der ganz großen Meister der charmanten Suggestionen, die wie nebenbei hohe Wirkkraft hatten, war der berühmte Milton Erickson


Hypnose, wie sie in Therapie und Coaching eingesetzt wird, befähigt und stärkt die Klienten von innenheraus und sollte niemals zur Stärkung des Egos des Hypnotiseurs dienen. 


Menschen in der hypnotischen Trance kommen auf sehr berührende Art und Weise mit ihren inneren Anteilen in Kontakt und lernen, diese anerkennend und in großer Würde umzugestalten, um so das Fühlen, Handeln und Denken neu zu erleben. 


Von der Hypnose an sich geht keine Gefahr aus, weil Hypnose ein ganz natürlicher Zustand eines jeden Menschen ist. 

Hypnose ist fokussierte Aufmerksamkeit auf vielschichtiges inneres Erleben gerichtet, während im außen die Wahrnehmung deutlich reduziert scheint. 


Hypnose ist ein altes Phänomen. Menschen, die in Trance fantastische Bilder an Höhlenwände malen. Uralte Heilungstrancen und rituelle Tänze und Beschwörungen. Hypnose ist so alt wie die Menschheit.


Jeder Mensch ist jeden Tag mehrfach in einer leichten Trance und nichts passiert.

Werbung im Fernsehen oder die Kaufentscheidungen, die wir alle täglich treffen - auch eine Art Hypnose.


Die Frage ob Hypnose gefährlich ist, scheint mit der Faszination zu tun zu haben, die der

Hypnose beiwohnt. Häufig wird Hypnose in Filmen und Serien genutzt, um geheimnisvolle und übermächtige Ereignisse spannend zu bebildern. Meistens gehört das Gezeigte in den Bereich von Mythen und Märchen. 


Was Hypnose nicht ist: Spielkram!


Also so nebenher und nach einem Kurs am Wochenende, so munter drauflos zu hypnotisieren, DAS ist gefährlich.


Menschen sind wie Wundertüten. Was drin ist erfahren wir doch erst, wenn wir reingucken.

Es kann also sein, dass bei einer scheinbar harmlosen kleinen Hypnose - einem Hypnöschen sozusagen, etwas aus der Vergangenheit auftaucht, das zu starken Reaktionen führen kann. Wirklich "nur" kann - nicht immer, nicht jedesmal, nicht bei jedem. 


Die müssen vom Hypnotiseur aufgefangen, bearbeitet und gelöst werden können. 


Wer das fachlich, menschlich oder aus anderen Gründen nicht kann: Finger weg von der Hypnose.


Ich weiß aus eigener Erfahrung und aus Erzählungen von Kollegen, dass manchmal aus einer scheinbar harmlosen Rauchentwöhnung oder Entspannungstrance ein recht aufwändiger therapeutischer Prozess werden kann.


Wer mit dem Unbewussten arbeitet muss darauf gefasst und vorbereitet sein, dass aus dem Unbewussten unbewusste Erinnerungen auftauchen, die aus gutem Grund tief verborgen gewesen sind. Jeder, der Hypnose anwendet sollte in der Lage sein, damit zum Wohle des Hypnotisierten, umzugehen. 


So sollte ein Grundsatz sein: Immer helfen - nie schaden! Wenn dazu die Qualifikation stimmt, steht einer tollen Erfahrung, für alle Beteiligten, mit Hypnose nichts im Wege.



Hier noch die Punkte A-C des "Code of Ethics" der NGH- der Ethikcode der national Guild of Hypnotists. Dem ältesten und weltweit größten Verband für Hypnose:


A.) Wohlergehen des Klienten : Mitglieder werden das körperliche und geistige Wohlbefinden jedes Klienten zu ihrem hauptsächlichen Anliegen machen.


B.) Sicherheit des Klienten : Mitglieder werde keinen Klienten körperlich, verbal. oder sexuell missbrauchen. (Bedauerlicherweise ist das schon vorgekommen und es gibt dazu Gerichtsurteile)


C.) Grenzen der Kompetenz : Mitglieder nutzen die Hypnose ausschließlich im Rahmen ihrer erworbenen Kompetenzen.


Mein Fazit: 

Hypnose ist ungefährlich wenn der Hypnotiseur/die Hypnotiseurin kompetent ist und das Vertrauensverhältnis stimmt. Hypnose ist kein Spielzeug, selbst wenn die Anwendung manchmal spielerisch aussieht.


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Eine herzliche Einladung mir zu folgen und diesen Beitrag mit Menschen zu teilen, die das auch interessieren könnte

Susanna Pursche Hypnose in Hamburg 

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