Blog Post

September Sadness - Hat uns der Herbst schon immer melancholisch gemacht?

Willkommen im September


September Sadness


Kennst Du das? Dieses September Seufzen? Der Sommer liegt hinter uns. Vor uns erstrecken sich Herbst und Winter. Das Ende der Ferien, das Ende des Sommers. Alles das, was in den Herbst verschoben wurde, soll nun erledigt werden.


Die Tage werden deutlich mit früher eintreffender Dunkelheit kürzer, die Liste mit den zu erledigenden Dingen dafür immer länger. 


Lange Sommertage, die so vor einem liegen und dann sind sie plötzlich vorbei. Der September ist wie der Montag unter den Monaten. 


Die lässige Entspanntheit der Sommertage neigt sich dem Ende zu. 


Wie diese ganz besondere Stimmung an Sonntagen. Es ist ruhiger und alles leicht verlangsamt. Zeit für das, was dran ist. Zeit für gemeinsame Unternehmungen oder auch das, was am liebsten allein erlebt werden möchte.


Mit dem Ende des Augusts geht das Wochenende der Jahreszeiten vorüber. 

Der August ist wie der Sonntag und der September ist der Montag.

Mit dem September beginnt spürbar eine Veränderung. Für einige Menschen beginnt damit eine saisonale Traurigkeit, die vereinzelt in eine Winterdepression münden kann. 


Herbstblues oder schon Winterdepression? 


Sich etwas zurückzuziehen, sich Gedanken über das vorbeigehende Jahr zu machen all das ist vollkommen normal. 


Wake me up, when September ends


Da ist bei manchen Menschen ein Gefühl von leicht schwermütiger Nostalgie. Eine Art unbestimmter Traurigkeit, weil der Sommer vorüber ist, weil die Unbeschwertheit der Ferienzeit sich dem Ende nähert. 


Eine reine Winterdepression - die saisonal abhängige Depression, kurz SAD, ist seltener als vielleicht angenommen. Etwa 0,95 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen leiden unter dieser besonderen Form einer Depression. 


Eine mögliche saisonale Depression zeigt sich unter anderem an folgenden Merkmalen: 


Körperliche Symptomatiken 

  • extreme Müdigkeit
  • Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme
  • Herzbeschwerden
  • Heißhunger-Attacken (bevorzugt mit Jieper auf Kohlenhydrate)
  • Schlaflosigkeit, frühmorgendliches Erwachen und andere Schlafstörungen
  • Kopf- und Rückenschmerzen
  • Libidoverlust
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Schwindelgefühle 


Psychische und seelische Symptomatiken 


  • Angst- und Schuldgefühle
  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
  • gedrückte Stimmung
  • Gefühl der Hoffnungslosigkeit 
  • Gefühl der Minderwertigkeit 
  • innre Leere 
  • innere Unruhe
  • innere zurückgezogenheit und Vernachlässigung sozialer Kontakte 
  • Lustlosigkeit und Freudlosigkeit
  • Morgentief 
  • negative Denkmuster und ständiges Grübeln


Was tun bei Herbstblues und September Seufzen?


Die sonnigen Herbsttage für lange Spaziergänge nutzen baut einer möglichen Winterdepression vor. Ebenso wie viel Bewegung an der frischen Luft. 


Eine gesunde und Tryptophanhaltige Ernährung hilft ebenfalls den Serotoninspiegel zu erhöhen. 


Tryptophan findet sich in Aprikosen auch in getrockneten, Cashewkernen, Eiern, Emmentaler und Edamer, Erdnüssen, fetten Fisch, Linsen, Parmesan und Sojabohnen. 


Eine zusätzliche Aufnahme von Vitamin D kann hilfreich sein. 


Licht kann einen enormen Einfluss haben und spezielle Lichttherapien werden erfolgreich zur Unterstützung einer Besserung eingesetzt.


Wie beeinflusst das Licht unsere Stimmung?


Melatonin:

Das Hormon Melatonin, welches uns müde macht und den Schlaf reguliert, wird bei Dunkelheit vermehrt produziert. Im Herbst, wenn die Tage kürzer werden, steigt die Melatoninproduktion an, was zu einer erhöhten Müdigkeit und manchmal auch zu einer gedrückten Stimmung führen kann.


Serotonin:

Serotonin, oft als Glückshormon bezeichnet, wird durch Sonnenlicht beeinflusst. Weniger Sonnenlicht kann zu einem verminderten Serotoninspiegel führen, was sich negativ auf unsere Stimmung auswirken kann.


Vitamin D:

Sonnenlicht ist wichtig für die Bildung von Vitamin D in unserer Haut. Vitamin D spielt eine wichtige Rolle für unser Immunsystem und unsere Knochen. Ein Mangel an Vitamin D kann sich ebenfalls negativ auf unsere Stimmung auswirken.


September Scaries - September Sorgen: Eine Geschichte von Übergängen und Veränderung


So wie auch die Natur sich auf den Winter vorbereitet, bereiten wir Menschen uns auch auf den Winter vor. Auf unbewusster Ebene kann dadurch ein Gefühl von Verlust entstehen, weil es eine Art Abschied ist. 

Viele von uns verbinden den Sommer mit positiven Erlebnissen und Entspannung. Der Abschied vom Sommer kann zu Verlustgefühlen und Melancholie führen. Einem Gefühl von Vergänglichkeit. 

Unsere Vorstellungen und die Erzählungen über uns und die Jahreszeiten beeinflussen unser Erleben enorm.


Zu einer Zeit, als wir noch sehr mit der Natur im Einklang und abhängig von den Erträgen unserer dörflichen Landwirtschaft waren, waren die Jahreszeiten eng mit dem Überleben verbunden. Der Herbst markierte das Ende der Erntezeit und den Beginn einer Phase der Ruhe und Vorbereitung auf den langen und dunklen Winter.


Ein Übergang. 


Solche bedeutenden Wechsel haben sicherlich auch die Stimmung der Menschen beeinflusst. Die Erleichterung über eine erfolgreich eingebrachte Ernte wie die Sorge um die kommenden kalten Monate. All das kann noch tief in unserem unbewussten Erleben verwurzelt sein und unsere heutige Stimmung beeinflussen. 


Wir erzählen uns Geschichten. Über uns und unser Erleben. 


Vielleicht passt in Erinnerung an unser genetisches Erbe auch der Begriff September-Sorgen, weil es möglicherweise das Gefühl beschreiben könnte, das in uns auf die ein oder andere Art angelegt ist. Nämlich die Sorgen, die viele Menschen mit dem Beginn des Herbstes verbinden. Ob noch begründet oder nicht.


Wir sollten sie wahrnehmen und bemerken, während wir nicht dagegen ankämpfen. Unterstützend könnte sein, es wahrzunehmen und all die Menschen, all unsere Vorfahren zu würdigen, die dafür sorge trugen, dass wir hier und heute da sind und wieder vor einem Übergang stehen wie Generationen vor uns. 


Summertime Sadness


Kennst Du an Dir dieses Gefühl zwischen der noch anhaltenden sommerlichen angenehmen Faulheit und der aufkommenden Hektik, was es demnächst alles zu erledigen gilt? 


Auch das ist vollkommnen normal und menschlich. Du bist vielleicht einfach nur etwas aus der Übung. Ein kleiner Einstieg in neue alte Routinen kann da sehr helfen. Und der Gedanke, wofür und wie es sein wird, sobald der erste Schritt so gut wie es gerade gehen wird, erledigt ist. 


Über die Schwelle


Andere Menschen wiederum nehmen diese Nostalgie als etwas Wunderschönes wahr. Kindheitserinnerungen an Bastelabende mit Kastanienmännchen und heißen Kakao. Oder diesen besonderen Geruch von buttrig zimtigem Apfelkuchen. 


Gemütliche Abende voller Geborgenheit und Wärme. 


Herbstliche Beerentöne und warme Stoffe sorgen für Behaglichkeit. 

Die kürzer werdenden Tage und das veränderte Licht können dazu führen, dass man sich mehr nach innen wendet und einfach mal zur Ruhe kommt und diese Ruhe und innere Einkehr genießt. 

In achtsamer Selbstfürsorge. 


Der neue Monat ist auch nur wie ein Montag.


Der Übergang in eine neue Jahreszeit ist wie ein Überschreiten einer Schwelle. Von einem Raum zum nächsten. 


Immer einen Schritt nach dem anderen.

Gibt es vielleicht schon Ereignisse, auf die es sich zu freuen lohnt? 

Welche Pläne sind schon geschmiedet? 

Der Übergang in den Raum, in dem das Licht ganz besonders ist. 

An den Abenden und am Morgen ist eine angenehme Kühle, Spinnweben glitzern. Das Laub verfärbt sich langsam bunt.


Ich erinnere mich an die besonderen Gerüche. Wie Kleingarten. Nach feuchter Erde und Kompost. Holzig und frisch. 


Mit dem Ende des Sommers sind die Regale in den Supermärkten voll mit Lebkuchen, Spekulatius und Zimtsternen. Weihnachtliche Vorfreude Ende August und wieder eine Markierung für einen Übergang. Vom Herbst zum Winter. 


Wie nimmst Du diese Übergänge wahr? Kennst Du das melancholische Gefühl, wenn der Sommer geht? 

Oder begrüßt Du mit Freude den nahenden Herbst? 

Lass mich das gerne wissen.

 

Susanna Pursche Hypnose in Hamburg 

Share by: